Die ganze Geschichte
Liebe Leute,
Ab 2015 hatte ich zahlreiche Auftritte und war teilweise nur zwei Tage im Monat in meiner Wohnung.
Ich habe daraufhin gemerkt, dass ich gar nicht mehr zum Song-Schreiben und zum Aufnehmen meiner Musik komme.
Und dann kam der Gedanke: Geil, ich nehme mein Zuhause einfach mit.
In meinem Kopf breitete sich die Idee aus, einen Wagen für genau meine Zwecke als Musiker umzubauen um ständig unterwegs und immer zuhause sein zu können.
Nach langer Recherche, habe ich den Truck im März 2017 gekauft.
Den Truck konnte ich mir kaufen, weil mir die Idee schon Anfang 2016 kam und ich dafür gespart hatte.
Klar war, dass mein Geld nur für den Kauf, nicht aber für den Umbau des Wagens reichen würde.
Deswegen startete ich im Juni 2017 ein Crowdfunding-Projekt, das ich einen Monat später erfolgreich abschließen konnte. An dieser Stelle nochmals ein riesen Dank an alle Unterstützer!
Von Juli - Ende September habe ich den Truck dann ausgebaut.
Es war ziemlich abgefahren, alles selbst zu bauen. Es hat sehr viel Zeit und Kraft gekostet.
War aber auch irgendwie das abgefahrenste, was ich je gemacht habe.
Die Tour im Oktober war himmlisch. Noch viel rosa-roter als ich mir das Ganze ausgemalt hatte.
Alles hat so funktioniert wie ich es mir gedacht habe!
Ich dachte mir: krass wie geil, Paradise.
Doch dann ist im November auf der Autobahn bei Pforzheim die Kupplung und das Schwungrad kaputt gegangen. Alle Kostenvoranschläge für die Reparatur waren unbezahlbar und ich war obdachlos. Oops.
Zum Glück habe ich bei einem Konzert in Stuttgart einen netten Kerl kennengelernt, der mir seine Hilfe bei allen Truckproblemen anbot. Mit seiner Hilfe konnte ich dann in einer Vier-Tage-Schrauben-bei-Null-Grad-Celsius-Aktion die Kupplung selbst reparieren. Ich habe mich, als alle Schrauben, das Getriebe, die Kupplung und das Schwungrad wieder verbaut waren, ein bisschen unsterblich gefühlt.
Daraufhin war wieder alles perfekt und ich konnte in meinem Truck, mein neues Album „Living Easengard“ aufnehmen.
Im Januar 2018 ist zwar noch mein Panoramadach weggeflogen, aber die Reparatur war kein großer Act.
Nur die Situation, ein paar Tage mit offenem Dach zu fahren, war ein wenig groovie.
Im Januar konnte ich auch alle aufgeschobenen Arbeiten fertig bringen und sogar endlich meinen Holzofen einbauen. Im Februar habe ich dann gedacht: Jetzt ist aber echt alles perfekt. Und dann...
...ist der Motor kaputt gegangen.
Das war heftig. Auch wieder auf der Autobahn bei Pforzheim. Scheint das Mordor für den Truck zu sein.
Die Einspritzdüsen waren kaputt, Luft ist in den Motor gekommen und hat einen erheblichen Schaden angerichtet.
Die Werkstatt meinte, die Reparatur des Motors ist teurer als das Einbauen eines gebrauchten Motors. Steckste nich' drin, guckste wie 'n Fisch.
Nach vier Monaten sparen hatte ich endlich genug Geld zusammen.
Ich habe mich dann für einen generalüberholten Motor entschieden und habe die Reparatur von einer Mannheimer Werkstatt machen lassen.
Seit Anfang Mai 2019 bin ich wieder on the Road.
Nach wie vor ist es ziemlich genau das was ich will und perfekt auf mich zugeschnitten.
Hegdl
Jakob
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